EIN HAUS ZUM LEBEN
Um ehemals gestrandeten Menschen in ein 'normales' Dasein zurückzuhelfen, braucht es nicht nur einen stabilen Geist und gute Grundsätze, sondern auch ein entsprechendes lokales Umfeld mit klaren Strukturen und liebevollem Miteinander. Wir sind dankbar dafür, dass unsere Gebäude und das große Gelände mitten in der wunderschönen Natur Herdeckes dafür mehr als genug Platz und Möglichkeiten bieten. Auf dieser Grundlage können wir arbeiten und hoffen, dass alle Bewohner irgendwann einmal resozialisiert werden können, und dass alte und kranke sich erholen oder wenigstens entspannen und sich an der lebendigen Gemeinschaft erfreuen können.
Der Aufbau
Sowohl vom Parkplatz auf dem Hof, als auch der Strasse gelangt man auf das circa 2800m² große Grundstück. Die darauf befindlichen drei Hauptgebäude beinhalten vier Wohnungen, sieben Apartments und neunzehn Einzelzimmer, dazu mehrere gesonderte Sanitäranlagen. Es gibt zudem eine Werkstatt, Abstell- und Lagerräume, sowie einen Fahrradschuppen (fast alle Bewohner haben ein Fahrrad). Der Aussenbereich ist mit Wiesen und Wegen weitgehend natürlich gestaltet. Der Garten bietet neben Beeten zur Selbstversorgung, unter anderem mit Erdbeeren und Tomaten, Raum für Kinderspiele, Gemeinschaftsaktionen, besinnliche Spaziergänge oder wonach das Herz sonst so strebt.
Das große Haupthaus bildet eine Art inhaltliches Fundament – mit seiner Großküche, dem Mitarbeiterbüro und dem großen Gemeischaftsraum, auch "Raum der Stille"genannt. Wenn dieser nicht als Essenssaal oder für Feste und Versammlungen genutzt wird, können sich Bewohner am Fussballkicker, Billardtisch oder einfach so unterhalten. Hier ist auch eine Spielecke für Kinder eingerichtet. In den Wohnungen und Apartments des Haupthauses haben die meisten männlichen Mitglieder der der Gemeinschaft Platz.
Das sogenannte "Frauenhaus" ist für Alleinstehende mit Kindern reserviert. Neben dem großen Andachtsraum "Friedensgarten" bietet das so getaufte "Kinderhaus" weitere Einzelzimmer.
Auch die zwei Katzen, die sich hier ihr Revier teilen, haben ein gemütliches Zuhause gefunden, in dem sie auftanken können. Auf dem Foto zu sehen mit einer einladenden Sitzgelegenheit im Flur des Haupthauses.
Das Tagesgeschehen
Die Tage haben klare Regeln, die Struktur und Halt bieten. Daneben herrscht eine recht große Freiheit hinsichtlich persönlicher Zeiteinteilung. Jedoch sollte Abwesenheit, die vier Tage überschreitet im Vorfeld abgesprochen werden.
Bis um halb zehn morgens kann sich jeder ausgiebig am üppigen Frühstücksbuffet laben. Alle sind innerhalb verschiedener Teams in vor- und nachbereitende Tätigkeiten involviert, wie die Planungstafel im Fotohintergrund es hier schon andeutet. An dieser Stelle nochmal ein riesiges Dankeschön an alle wunderbaren Menschen, die uns immer wieder reichlich Lebensmittel spenden!
Der Vormittag ist zum Arbeiten und Mithelfen gedacht. In einer Versammlung nach dem Frühstück werden die täglich anliegenden Aufgaben verteilt. Es wird konkret abgesprochen, wer an diesem Tag für was verantwortlich ist. Manche Tätigkeiten zeigen sich für bestimmte Bewohner passender, als andere, und so haben sich einige feste Zuständigkeiten und Vorlieben entwickelt. Darüber hinaus kümmern sich fachlich besonders Begabte eigenständig um spezielle Aufgabenbereiche. Samstags ist frei und Sonntags morgens findet anstelle der Arbeitszeit eine feierliche gemeinsame Andacht statt.
Um 12:30 Uhr treffen wir uns wieder zur Mittagsmahlzeit. Gemeinsame Essenszeiten stellen für uns einen fundamentalen Baustein der Gemeinschaft und des Austausches dar. Hungrige von ausserhalb sind jederzeit willkommen, mit uns zu essen.
Wer jetzt keine Sozialstunden ableisten muss, dem steht der Nachmittag zur freien Verfügung.
In der Gemeinschaft ist immer etwas los, so dass durchgehend ein buntes Treiben herrscht. Insgesamt ist der Alltag durchzogen von gemeinsamen Unternehmungen, Feiern und privat organisierten Events. Wer möchte, kann sich nach Bedarf im Gemeinschaftsraum an Kaffee und Kuchen ergötzen. Wir danken der Bäckerei Hagenkötter von ganzem Herzen, die uns hierzu reichhaltig Kuchen und Gebäck spendet!
Der Abend beginnt wiederum mit einem gemeinsamen Essen um 18 Uhr. Danach steht allen die Zeit zur freien Verfügung – insofern nicht weitere Treffen geplant sind.
So versammelt sich Dienstag abends unser Führungs- und Beraterteam, das aus dem ersten Vorsitzenden Klaus Kottlange, seiner Ehefrau Nadide und einigen Mitbewohnern der Gemeinschaft besteht. Hier werden Pläne besprochen, Internes geklärt und generell reflektiert.
Mittwoch abends ist es Zeit für die "Laberstrippe" – einem mit Bibelversen moderierten, gemeinsamen Themenabend zum regen Austauschen aller Teilnehmenden.
Weitere Tätigkeiten beinhalten das Verwalten von Lebensmittelspenden und die gemeinsame Durchführung von Umzügen und Entrümpelungen gegen Spenden.
Unsere Zusammenarbeit mit dem Gasthaus Dortmund gewährt unseren Bewohnern ärztliche Rundum-Betreung und Versorgung mit Medikamenten. Schwerkranke werden individuell betreut.
Wir danken
Wir sind demüting und dankbar für die uns als Familiengemeinschaft zuteil gewordenen Mittel und Gelegenheiten, um Menschen in Nöten zu dienen. Dabei sind wir sind ständig bestrebt, unsere Haltung, Vorgehensweisen und die räumlichen Umstände zu verbessern. Wir freuen uns sehr über Ihren persönlichen Besuch, Ihre Vorschläge und Kommentare, sowie jegliche Spenden oder praktische Hilfe, um unser Werk so gut wie möglich weiterzuführen.
