Acerca de
HERMANN GING DEN WEG vor
"Christsein muss konkret werden.."
".. erst dann versteht man es!", war eine Grundaussage von Hermann Imekus, dem Gründer des Vereins Haus Ende-Syburg. Der 1925 in Olpe geborene, spätere Pfarrer hatte schon früh sein Leben danach ausgerichtet, Bibeltexte über christliche Nächstenliebe wörtlich zu nehmen, und Menschen in Notsituationen entsprechend konkret und nachhaltig zu helfen. „Es geht doch nur darum, die Welt durch Liebe zu verändern, das hat uns Gott gelehrt.“, beschrieb er seine Mission.
​
Es heißt, Hermann habe einmal einen Bischof gefragt, wie dieser denn sein eigenes Haus mit Bedürftigen teile. Der habe ihn daraufhin nur groß angeschaut. „Es reicht nicht, zu sagen: 'Ich glaube.' Wir müssen konkret werden! Das Konkrete verändert einen.“, war Hermanns Überzeugung.
Menschen in Not helfen als Lebensaufgabe
Bereits Ende der 60er-Jahre gab der Priester seine bürgerliche Existenz auf und öffnete sein Pfarrhaus bei Minden für psychisch Kranke, Drogensüchtige und Obdachlose. Er nahm sich die Worte Jesu zu Herzen, "Ich war fremd, krank, hungrig – und ihr habt mich aufgenommen". Es wurde eine schwierige Zeit durch ausgenutzt und bestohlen werden, doch Hermann gab nicht auf.
​
Als späterer Seelsorger in den Justizvollzugsanstalten in Iserlohn und Schwerte kümmerte er sich dann um Jugendliche. Schon bald kaufte er ein baufälliges Haus in Herdecke, um dort mit ehemaligen Strafgefangenen zu leben. Seit 1979 besteht dort die Hausgemeinschaft Ende-Syburg als Familiengemeinschaft. Ab 1990 reiste Hermann immer wieder nach Russland, um dort Strafgefangenen das Leben erträglicher zu machen.
Trotz höheren Alters und schlechter Erfahrungen mit einigen Menschen, leuchtete in Hermann stets ein hellwacher Geist. Er blieb freundlich, unvoreingenommen, neugierig und willensstark. Harmann Imekus lebte immer bescheiden und gab alles, was er hatte, anderen Menschen.
Zurück bleibt die Botschaft – und der Auftrag
Am 30. Juni 2020 ist Hermann Imekus im Alter von 94 Jahren verstorben. Noch zwei Jahre vorher hatte er zur Feier seines 60-jährigen Priesterjubiläums gesagt, „Ich bin, wie ich bin und will nicht anders sein. Meine Lebenszeit ist bald zu Ende, aber ich bin glücklich, ein Christenmensch zu sein. Dankbar schaue ich zurück. Dankbar für das liebende 'Ja' derer vor und neben mir. Dankbar für alle Lasten, die ich tragen, alle Wunden, die ich heilen durfte. So wurde ich selbst getragen, getröstet und geheilt.“
Anlässlich seines 80. Geburtstages hatte Hermann bereits sein Testament verfasst. Darin heißt es: „Besitzlos lebe ich, besitzlos will ich auch sterben. Ich wünsche mir ein schmuckloses Grab. Ein einfaches Holzkreuz genügt für begrenztes Erinnern. Zurück bleibt die Botschaft, die ich versuchte zu leben.“ Genau diese Botschaft trägt die jetzige Familiengemeinschaft Schon Heute weiter. Wir danken Dir von Herzen für alles, Hermann!
Hermann Imekus' veröffentlichte Werke:
•„Schon heute. Leben gegen die Isolation"
•„Familiengemeinschaft“
•„Gott im Gefängnis. Gebete bei Brot und Wein“
•„Grenzenlos“
•„ Testament meines Glaubens“
Es existieren noch weitere Schriften.
​